Radioaktive Isotope aus dem dreifachen Super-GAU im AKW Fukushima Daiichi wie etwa Caesium-137 haben sich in Fischen in der Nähe der Reaktor-Ruine angereichert. Dies mußte nun selbst der Strom-Konzern und AKW-Betreiber TEPCO eingestehen.
Die durchschnittliche Radioaktivität der Fischproben lag demnach 180-mal höher als der geltende japanische Grenzwert von 100 Becquerel pro Kilogramm, der aus medizinischer Sicht viel zu hoch angesetzt ist. Radioaktives Caesium, das - etwa über die Nahrung - in den menschlichen Körper aufgenommen wird, gelangt hauptsächlich ins Muskelgewebe, in geringen Teilen auch ins Knochengewebe. Dort können nanokleine Partikel dieses radioaktiven Isotops Krebs auslösen.
Ende Januar 2022 mußte der japanische Export von Fisch aus der Präfektur Fukushima gestoppt werden, nachdem Radioaktivitäts-Werte festgestellt wurden, die den Grenzwert überschritten. Caesium-137 aus der Reaktor-Katastrophe von Fukushima wurde auch vor der kalifornischen Küste gemessen. Dennoch bleibt die japanische Regierung bei ihrem Beschluß, radioaktiv kontaminiertes Wasser aus der AKW-Ruine schon bald in den Pazifik zu leiten. Das Pacific Island Forum (PIF) – der Zusammenschluß von sechzehn unabhängigen Inselstaaten Ozeaniens – hat mehrere Monate vergeblich mit Tokio verhandelt, damit Japan von diesen Plänen Abstand nimmt. Auch etliche Anrainerstaaten wie etwa China sind über die Pläne der japanischen Regierung empört. Fünf ehemalige Premierminister Japans, Naoto Kan, Junichiro Koizumi, Morihiro Hosokawa, Yukio Hatoyama und Tomiichi Murayama sprechen sich gegen Atomenergie und für einen japanischen und ebenso globalen Atom-Ausstieg aus.