Im US-Bundesstaat Florida wurde aktuell ein Gesetzesentwurf eingebracht, um radioaktiven Müll im Straßenbau zu verwenden. Bislang war der Einsatz von radioaktiven Stoffen in den USA verboten. Doch auch in Frankreich wurde im Februar 2022 von der damaligen pseudo-grünen "Umwelt"-Ministerin Barbara Pompili per Gesetzesänderung zugelassen, daß radioaktiver Metallschrott ins Metall-Recycling eingeschleust werden darf.
Ein Gesetzesentwurf im US-Bundesstaat Florida sieht vor, daß radioaktiver Müll zukünftig im Straßenbau verwendet werden darf. In Florida geht es konkret um ein Nebenprodukt aus der Düngemittel-Produktion, das als umwelt- und gesundheitsschädlich gilt. Doch nach den Plänen der Regierung des Bundesstaats soll dieser radioaktive Müll künftig auf billige Weise "entsorgt" werden. Um den Gesetzesentwurf zu stoppen, müßte der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, von seinem Vetorecht Gebrauch machen.
Bei dem radioaktiven Müll handelt es sich um Phosphorgips, ein Nebenprodukt der Phosphat-Industrie. Dieser enthält giftige und radioaktive Bestandteile. In Florida lagern derzeit rund eine Milliarde Tonnen dieses radioaktiven Mülls. Jedes Jahr kommen 30 Tonnen hinzu. Denn Florida ist eine der größten Düngemittel-Produktionsstätten der Welt. Bisher lagerten die Hersteller den anfallenden Phosphorgips in Deponien. Die Lagerstätten erstreckten sich nach Angaben des US-Nachrichtenportals NPR über eine Fläche von 800 Hektar.
Schon im Jahr 2020 hatte die US-"Umwelt"-Behörde EPA erklärt, daß Phosphorgips trotz der Radioaktivität im Straßenbau verbaut werden dürfe. Allerdings revidierte die Behörde diese Entscheidung mittlerweile. Phosphorgips enthält Spuren von Uran und Radium. Vor allem Radium stellt ein Problem dar.
Die aktuellen Bestimmungen der EPA bewirken, daß Phosphorgips nicht als Baustoff verwendet werden kann. Floridas Regierung versucht das zu umgehen, indem sie die Regelung als Forschungsvorhaben deklariert.
US-amerikanische Umweltverbände und Naturschutz-Organisationen kritisierten das Bestreben der Regierung scharf. "Die Verwendung von radioaktivem Phosphorgips im Straßenbau ist keine Lösung für das Giftmüllproblem der Düngemittelindustrie", erklären das Center for Biological Diversity und mehr als 30 weitere Umweltschutzverbände in einem Brief an Gouverneur DeSantis. "Florida sollte nicht zum Test-Objekt für das rücksichtslose Experiment der Industrie werden." Sie sehen vor allem eine Gefahr in der Verunreinigung des Grundwassers. Außerdem sorgen sie sich um das Gesundheitsrisiko für die Straßenbauarbeiter.
In Frankreich ist die Freigabe von radioaktivem Metall-Schrott ebenfalls von großem wirtschaftlichem Interesse. Das Gesetz von Ministerin Pompili vom Februar 2022 soll den Weg freimachen für eine Metall-Schmelze von europäischer Reichweite. Am Standort des im Jahr 2020 stillgelegten französischen AKW Fessenheim ist der Bau dieser Metall-Schmelze unter der Bezeichnung "Techno-Centre" geplant. Metall aus dem Abriß von Atomkraftwerken in ganz Europa soll dort in Zukunft eingeschmolzen werden.