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Sonntag, 11. Juni 2023

BGZ lädt radioaktiv kontaminiertes Metall
bei Schrotthändler in Lüchow ab

radioaktiver Kochtopf - Grafik: Samy - auf Grundlage eines Fotos: cocoparisienne - Creative-Commons-Lizenz Namensnennung Nicht-Kommerziell 3.0
Nach Informationen wendländischer Atomkraft-GegnerInnen hat die bundeseigene Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) radioaktiv kontaminiertes Metall bei einem Schrotthändler in Lüchow abgeladen. Offenbar handelt es sich um metallene Transporthauben, unter denen die CASTOR-Behälter bei der Fahrt nach Gorleben verborgen wurden.

Beim Transport wurden die metallenen Hüllen einer sehr intensiven Neutronen-Strahlung ausgesetzt. Laut Messungen von Greenpeace betrug die Strahlung des hochradioaktiven Atommülls in den CASTOR-Behältern während der Transporte noch in einem Abstand von 14 Metern häufig mehr als 4 Mikrosievert pro Stunde (Siehe unsere Artikel v. 17.02.2009 und v. 27.11.2008. Es ist davon auszugehen, daß Atomkerne in den Transporthauben infolge des Neutronenbeschusses Neutronen aufgefangen haben und dabei radioaktiv geworden sind. Die Darstellung der BGZ, daß die Transporthauben mit dem Inneren der CASTOR-Behälter keinen Kontakt hatten, zeugt von mangelnder Kenntnis physikalischen Basiswissens.

Offenbar wurde nicht einmal das übliche Beschwichtigungs-Ritual des sogenannten Freimessens für nötig erachtet. Beim "Freimessen" kann auf der Grundlage des unwissenschaftlichen 10-Micro-Sievert-Konzepts Material mit geringer radioaktiver Belastung als "nicht-radioaktiv" deklariert werden.

Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg sagte hierzu: "Für uns ist das völlig ungeklärt, warum diese »Freimessung« nicht erfolgt ist und daß dadurch Arbeiter möglicherweise in Gefahr gebracht wurden."


Kommentar

Der Vorgang im Wendland zeigt, wie sorglos deutsche Behörden nach wie vor mit dem radioaktiven Erbe des Atomzeitalters umgehen. Auch eine vielfache Freisetzung von geringer Radioaktivität in die Biosphäre hat auf lange Sicht zur Folge, daß die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zerstört werden. Nach wie vor kann in Deutschland radioaktiv belastetes Metall eingeschmolzen werden und ins Metall-Recycling gelangen. Hiergegen richtet sich folgende Petition:
Stopp des Exports und des Einschmelzens radioaktiv kontaminierter Metalle
www.stopp-export-und-einschmelzen.de