Es besteht derzeit die Gefahr, daß eine AKW-Laufzeitverlängerung auch über den 15. April 2023 hinaus beschlossen wird. Wie kaum anders zu erwarten hat der Deutsche Bundestag die von der Ampel-Regierung vorgelegte Änderung des Atomgesetzes am Freitag, 11. November 2022, abgenickt und damit die AKW-Laufzeitverlängerung beschlossen. Formal ist der Atomausstieg also vom 31.12.2022 auf den 15.04.2023 verschoben worden. Damit ist nun die Tür geöffnet, um die AKW-Laufzeiten in Deutschland auch über den kommenden April hinaus zu verlängern.
Schon am selben Tag, dem 11. November, legte Christian Lindner nach. Der FDP-Chef und enthusiastische Porsche-Fahrer sagte in einem Interview: "Ich wäre sofort bereit zu sagen, wir machen in Deutschland ein Tempolimit, wenn die Kernkraftwerke länger laufen." Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärte hingegen: "In der Debatte um die Nutzung der Atomkraft wurden wissenschaftliche Fakten ignoriert. Die heutige Entscheidung ist verantwortungslos und durch nichts gerechtfertigt."
Es droht ein Durchmarsch der atomar-fossilen Kräfte! Die Forderung steht im Raum, daß auch die drei Ende 2021 abgeschalteten Atomkraftwerke, Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen C wieder aktiviert werden. Technisch ist dies leider möglich!
Mitglieder der Anti-Atom-Gruppe Freiburg verteilten heute, 3. Dezember, einen Flyer (hier als als pdf-Datei zum Herunterladen), um über die Interessen, die hinter der Kampagne für AKW-Laufzeitverlängerung stehen, aufzuklären.
Bei den Diskussionen am Infostand stellte sich leider heraus, daß die Propaganda, mit Atomstrom lasse sich ein Gasmangel in diesem Winter ausgleichen, bei Vielen verfangen hat. Auch die - völlig unbegründete - Angst vor einem Blackout ist mittlerweile weit verbreitet. Siehe hierzu unseren Artikel v. 3.10.22.
Hier noch Fotos vom Infostand und der Mahnwache: