Heute jährt sich zum 4. Mal der Tag des Inkrafttretens des UN-Atomwaffenverbotsvertrags. Mittlerweile haben 94 der insgesamt 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen diesen Vertrag unterzeichnet - Deutschland leider noch nicht. Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW (Friedensnobelpreis 1985) veröffentlicht zum heutigen Tag vier gute Gründe für das Atomwaffenverbot...
Vier gute Gründe für das Atomwaffenverbot
1. Atomkriegsgefahr: Die Gefahr eines Atomkrieges ist so hoch wie noch nie. Die USA und Rußland befinden sich in einem Wettrüsten, es gibt so gut wie keine Rüstungskontrolle mehr. Das Atomwaffenverbot ist ein Stop-Schild der Mehrheit der Weltgemeinschaft an die Atomwaffenstaaten.
2. Donald Trump: Mit der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar blicken wir auf eine noch unsicherere Zukunft. Seine letzte Amtszeit hat gezeigt, daß er nicht davor zurückschreckt, mit einem Atomwaffeneinsatz zu drohen. Trump und Putin verfügen über fast 90 Prozent der Atomwaffen weltweit und können die Welt damit mehrfach vernichten. Das Atomwaffenverbot bekräftigt das Verbot von Drohungen mit Atomwaffen.
3. Atomtest-Überlebende: Nicht nur der Einsatz, auch die Tests von Atomwaffen haben bis heute massive Folgen für die lokale Bevölkerung. Tamatoa Tepuhiarii, Atomtestüberlebender aus Französisch-Polynesien: "Wir können einige Inseln nicht betreten und dort nicht fischen, weil es dort immer noch die Strahlenbelastung gibt. Und außerdem sterben Menschen, ohne daß auch nur anerkannt wird, daß ihr Tod mit Atomwaffen in Zusammenhang steht. Da Atomwaffen ein globales Thema sind, bleibt der Atomwaffenverbotsvertrag die erste und wichtigste Lösung für dieses Problem, mit dem wir konfrontiert sind. Er ist also sehr wichtig für uns, vor allem die Artikel 6 und 7, die mehr lösungsorientierte Unterstützung für die Betroffenen von Atomwaffen bringen sollen."
4. Horrende Kosten: Alleine im Jahr 2023 haben die neun Atomwaffenstaaten mehr als 90 Milliarden US-Dollar für ihre nuklearen Arsenale ausgegeben – fast 3.000 US-Dollar pro Sekunde. Das sind 10,7 Milliarden mehr als im Vorjahr. Das Geld könnten wir gut für die Bekämpfung der Klimakrise brauchen. Ein Atomwaffenverbot untersagt die Entwicklung und den Besitz von Atomwaffen und könnte uns sehr viel Geld sparen.
Xanthe Hall, Abrüstungsreferentin der ärztlichen Friedensorganisation IPPNW, erklärt weiter: "Die erneute Präsidentschaft von Donald Trump unterstreicht die Wichtigkeit dieses Vertrags, denn bereits in seiner letzten Amtszeit hat Trump gezeigt, daß er nicht davor zurückschreckt, mit dem Einsatz von Atomwaffen zu drohen. Wir fühlen uns auch den Forderungen der Überlebenden der Atomwaffeneinsätze und der Atomwaffentests verpflichtet, die ein Verbot dieser Waffen fordern."