Entgegen der seit drei Jahrzehnten immer wieder propagierten "Renaissance der Kernenergie" sinkt der Anteil der Atomkraft am Strommix weltweit nach wie vor. Dennoch wurden am 5. September in Deutschland die Weichen gestellt, um die AKW-Laufzeit zu verlängern. Es geht dabei allein darum, die Energie-Wende zu sabotieren.
Die Zahl der weltweit betriebsbereiten Atom-Reaktoren ist von 415 (Mitte 2021 als auch 1.01.2022) um vier auf 411 Reaktoren gesunken. Bei weltweit insgesamt 194 Staaten werden lediglich in 33 Staaten Atomkraftwerke betrieben. In Europa ist die Mehrheit der Staaten atomenergiefrei. Selbst in den 27 EU-Staaten sind 14 - also die Mehrheit - atomenergiefrei und nur in 13 EU-Staaten sind AKW in Betrieb. Leider zählt die BRD immer noch zu diesen 13 Staaten.
Der Anteil der Atomkraft an der kommerziellen Stromerzeugung sank auf 9,8 Prozent und befindet sich damit auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren. Mittlerweile stieg der Anteil von Windenergie und Photovoltaik auf über zehn Prozent. Solarthermie, Kleinwasserkraftwerke und Biogasanlagen der Ökolandwirtschaft sind hierbei noch nicht einmal mit eingerechnet.
International fallen beim Bau neuer Reaktoren drei Staaten negativ auf: An erster Stelle China gefolgt von Rußland und - weit dahinter - die USA.
Das sind kurz zusammengefaßt die wichtigsten Daten aus dem 'World Nuclear Industry Status Report' (WNISR) 2022, der am Mittwoch (5.10.2022) veröffentlicht wurde.
Der WNISR wurde erstmals 1992 herausgegeben. Eine internationale Gruppe von ExpertInnen analysiert den Stand und die Trends der internationalen Atomenergie. Koordinator und Herausgeber des WNISR ist der Atomexperte Mycle Schneider.